Matthias Glas

Werkverzeichnis

Arbeitsplatz Akademie
Berichte und Materialien
Besen Istanbul Analog
frei nach Häckel Farbumkehr
Licht & Glas
Modelle Montagegraben
Montagegraben Details
Montagegraben in der Entwicklung
Nudelsieb, aus der Serie "Gewalt an Dingen"
o.T.
skizzen // 001 - 023
Transporte II

Ausstellungsverzeichnis

alles fließt
die andere Akutalität
Milchtrinkhalle
München Zeichnet II

Milchtrinkhalle

„Version II der Milchtrinkhalle“
Holz, Schrauben

Einzelausstellung / Neuer Saarbrücker Kunstverein / 2011

Den Ausgangspunkt bilden 3 identische Stützen, die sich auf die Höhe des Arbeitsbereiches beziehen und wie folgt gebaut werden:

Direkt vor der Arbeitsfläche innerhalb des Parkwärterhäuschens befindet sich der Ausgangspunkt für die Konstruktion. 3 Stützen sind die Basis. Per Augenmaß werden baugleiche ungleichschenklige U-Stützen gebaut. Der lange Teil beträgt dabei die mindestens doppelte Höhe der Arbeitsfläche. Beide Schenkel werden über einen Querbalken zu einem 'U' verbunden.
Eine Stütze dient als Start für die Konstruktion.
Die erste Stütze wird mit der langen Seite nach unten über die Arbeitsfläche gehoben, sodass sie darüber hinausragt und diagonal im Raum steht. Das 'U' liegt mit der 'offenen' Seite Richtung Fensterfront. Der lange Teil zeigt von der Ausgangsposition ins rechte Fenster des Parkwärterhäuschens. Diese Position wird durch einen Sockel fixiert.

Bei der Positionierung der anderen zwei Stützen geht es vor allem um Gleichgewicht. Die nächste Stütze wird mit dem Querbalken leicht schräg zum Boden innerhalb des entstandenen 90° Winkels der ersten Stütze gestellt. Der kurze Schenkel zeigt in Richtung Wand und der lange in Richtung mittleres Fenster.
Wenn die Stütze steht, so wird sie Richtung Fensterfront gekippt, bis diese ihre Position hält, da sich beide kurzen Seiten der ersten und zweiten Stütze berühren.
Fixieren dieser Position.

Die letzte Stütze liegt auf den beiden anderen Stützen auf, wobei der lange Schenkel Richtung Eingangsbereich zeigt. Dieser kurze Schenkel berührt den kurzen Schenkel der ersten Stütze, nahe an deren Ende.

Alle kurzen Schenkel Bündeln sich in der Mitte und die Langen ragen nach Außen.

Das restliche Material wird in verschieden große Dreiecke zersägt. Diese dienen zur Auskleidung des Bodens und zur weiteren Stabilisierung. Sie bedecken den Sockel und verbinden die einzelnen Stützen und geben ihnen halt. Die Dreieckskonstruktion bleibt nie Flach, sonder bildet eine kristalline Form, die sich vom Objekt über den Boden hinauf zur Arbeitsfläche zieht und auskleidet.

Die Konkrete Form der Stützen ragt aus der geometrisch amorphen Form der Dreieckskonstruktion heraus und wird von dieser 'umspült'. Die Plastik belegt den Raum.

Die Arbeit steht, wenn das Material aufgebraucht ist.




Der Titel der Arbeit ist ein zufälliger Bruchteil der Recherche. Die „Version 2“ bezieht sich auf das Objekt, dass in München steht und zum Zeitpunkt der
Realisierung in Saarbrücken bereits nicht mehr existiert. Hier wurde der Grundriss auf dem Boden aufgeklebt und das Objekt in dem beschriebenen Bereich gebaut.

Ein spannender Moment ist für mich in wieweit die Beschreibung der Arbeit und der direkte Vergleich der beiden übereinstimmt und/oder was Entsteht. Dies ist nur für mich und nicht für die Realisierung in Saarbrücken relevant. Des weiteren wird dort mit neuem Material gearbeitet, ich hingegen arbeite ansonsten mit Holzresten. In wie weit ändert sich die Arbeit? Wird meine Idee so materialisiert werden können, obwohl von fremder Hand ausgeführt? Als Startpunkt diente die Einschränkung durch den Raum selbst, weniger seine Geschichte.